Chronik des Jetenburger Rotts

Die Geschichte des heutigen „Jetenburger Rotts“ ist im Grunde genommen die Geschichte der 4. Kompanie und beginnt 1928 mit der Eingemeindung der bis dahin noch selbstständigen Gemeinde Jetenburg in die Stadt Bückeburg. In den Anfangsjahren waren es vornehmlich die Mitglieder des Schützenvereins Jetenburg, die die Gemeinschaft trugen und an den Schützenfesten teilnahmen. Mit der Umstrukturierung des Vereinswesens im Jahr 1933 änderte sich das. Nun war jeder männliche Bürger aufgerufen, an den Veranstaltungen und Feiern teilzunehmen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde erstmals 1953 mit dem „ Rott 4“ wieder ein Rott im Einzugsgebiet der Jetenburger genannt. Aus dem „Rott 4“ ist zum Bürgerschützenfest 1954 das „Rott Hoffnung“ und das Rott „Goldener Stern“  geworden.  Die Rottlokale der beiden Rotts waren die „Gasthof Zur Hoffnung“ (der heutige Jetenburger Hof) und das Gasthaus „Goldener Stern“ (die heutige Seniorenresidenz Am Kirschgarten), beide mitten in der Jetenburg gelegen.

Der Rat der Stadt Bückeburg beschloss zum Bürgerschießen 1962 eine Anzugsordnung. Die etwas betagten Vereinsmitglieder der Jetenburger waren davon nicht so begeistert und erschienen zum Bürgerschießen nicht mehr so zahlreich. Der Name „Rott Hoffnung“ wurde zu „Rott Laterne“ umbenannt und das Rottlokal war fortan in der Bahnhofsgaststätte. Im Jahr 1970 gab es erneut eine Namensänderung des Rott Laterne zum „ Rott Untere Jetenburg“  auch „Bahnhofsrott“ genannt. Rottlokal war weiterhin die Bahnhofsgaststätte. Ab dem Jahr 1972 wurde dieses Rott aufgelöst und Teile des Einzugsgebietes an die Masch abgegeben.

Goldener Stern Festumzug 1989

Ab dem Jahr 1974 existierte mit dem „Rott Goldener Stern“ zunächst nur noch ein Rott in der Jetenburg. 1978 war die Beteiligung am Rottfrühstück wieder so enorm gewachsen, dass Teile des Rotts in die benachbarte Gaststätte „Jetenburger Fässchen“ untergebracht wurden. Hier wurde erstmalig der heutige Name „Jetenburger Rott“ kompanieintern erwähnt. Die Mitgliederzahl wuchs an und es wurde eng im Jetenburger Fässchen.  Neue Räumlichkeiten wurden in den Jahren 1983 – 1991 im VTB-Sportheim bezogen.

Von 1993 – 1995 wurde im Städtischen Bauhof an der Hinüberstraße gefeiert. 1997 hat das „Jetenburger Rott“ sein noch heute festliches Rottlokal, den „Jetenburger Hof“, mit seinem Wirt Mirko bezogen. Man ist zurückgekehrt in die alte Wirkungsstätte. Der Jetenburger Hof war in den 50er und 60er Jahren der „Gasthof Zur Hoffnung“ und bereits viele Jahre Rottlokal der Jetenburger. Das Jetenburger Rott unterscheidet sich in seiner Funktion in der heutigen Zeit nur unwesentlich zur damaligen. Wir wollen Menschen zusammenbringen, indem wir Nachbarschaftshilfe fördern und gesellige Abende oder Tage durchführen.  Es gibt mittlerweile viele traditionelle Veranstaltungen in der Jetenburg wie z. B. das Bosseln im März, die Radtour im Juni , das Kompanieschießen im August, das Weinfest im September oder der Skat-und Knobelabend im Januar. Hinzu kommen Veranstaltungen des Bürgerbataillons Bückeburg wie das Grünkohlessen im Januar, der Stadtball im April und natürlich unser großes Highlight im August jeden 2.Jahres, dass Bürgerschießen.

Jetenburger Rott – Bürgerschießen 1993

Das Stadtgebiet

Einzugsgebiet des Jetenburger Rotts

Das Einzugsgebiet des Jetenburger Rotts umfasst neben dem ehemaligen Ortsteil Jetenburg auch das erst wesentlich später erschlossene Höppenfeld. Im Einzelnen sind dies die Straßen Jetenburger Straße, Alter Weg, Kirchbreite, Vogelsang, Fauststraße, Pulverstraße (ab Einmündung Scharnhorststraße bis Kreuzung Jetenburger Straße), Scharnhorststraße (abbis Bahnhof – östliche Straßenseite), Scheier Straße, Schwenstraße, Totenweg, Hinüberstraße, Im Winkel, Am Weidenkamp, Lilienweg, Möllerweg, Veilchenweg, Nelkenweg, Am Kirchhof, Im Höppenfeld, Rosenweg, Am Zollbrett, Hannoversche Straße (vom Kreisel bis B65) sowie jenseits der Bahnstrecke die Lehnstraße und Auf der Widdserburg. Von der Fläche her hat das Jetenburger Rott damit das größte Einzugsgebiet innerhalb der 4. Kompanie.

Die Fahne

Auch das Jetenburger Rott erhielt – wie die Kompanie – erst im Jahr 1991 als letztes Rott der 4. Kompanie seine eigene Fahne. Zuvor hatte man gelegentlich – wie alte Fotos belegen – die Fahne des Jetenburger Schützenvereins bei den Festumzügen mitgeführt.  Auf der Vorderseite sind die Fachwerkhäuser des Meierhofs dargestellt. Dieser 1698 erstmals urkundlich erwähnte Hof, der heute eine Außenstelle der Berufsbildenden Schulen Rintelns ist, war traditionell der Mittelpunkt des alten Dorfes Jetenburg. Darunter findet sich der Schriftzug „Jetenburger Rott“ und die Jahreszahl 1991, für das Jahr der Fahnenweihe. Auf der Rückseite finden sich im Zentrum das Wappen der Stadt Bückeburg und in den vier Ecken jeweils drei Eichenblätter.  Wie schon für den Entwurf der Kompaniefahne, so hatte Rolf Netzer auch für den Entwurf der Jetenburger Rottfahne seine Feder gespitzt.  Die Fahnenweihe fand seinerzeit gemeinsam mit der Fahnenweihe der Kompaniefahne am 25.08.1991 statt. Zur Fahne des Jetenburger Rotts gehören mittlerweile zwei Fahnenbänder. Das erste erhielt das Rott vom Bataillon zur Fahnenweihe am 25.08.1991. Das zweite Fahnenband wurde dem Jetenburger Rott anlässlich seines 75–jährigen Jubiläums am 27.08.2003 vom Bataillon verliehen.

Ehrungen und Orden

Aktive, die sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben, können durch die Verleihung eines Ordens geehrt werden. Diese Ehrungen sind grundsätzlich nicht an besondere Funktionen oder Dienstgrade gekoppelt. Das Jetenburger Rott kann folgende Auszeichnungen vornehmen: Orden „Für besondere Verdienste“ und den  „Verdienstorden 1. Klasse“. Der Orden „Für besondere Verdienste“ des Jetenburger Rott ist bereits 12x verliehen worden. Der „Verdienstorden 1. Klasse“  wird als Würdigung für jahrelanges vorbildliches Verhalten, ehrenhafte und  aufopferungsvolle Arbeit im Dienst des Jetenburger Rott ab dem Jahr 2018 erstmalig vergeben.  Die Verleihung erfolgt durch den Vorstand nach vorangegangener Prüfung der Eignung der Kandidaten auf Basis eines Vorschlags der Kameraden.

Dienstgrade und Beförderungen der Mannschaftsdienstgrade

Die Beförderung in den nächsthöheren Dienstgrad ist ab „Zugführer“ grundsätzlich erst alle 4 Jahre möglich.  In den Dienstgraden, bis „Oberrottmeister“ ist die Beförderung in den nächsthöheren Dienstgrad grundsätzlich alle 2 Jahre möglich. Chargierte, welche in ihrem Rott oder in der Kompanie eine leitende Funktion einnehmen (Leiter bzw. stv. Leiter)Chargierte, die dem Vorstand bzw. dem Stab angehören, können bei Vorliegen entsprechender Eigenschaften im Ausnahmefall bis zu 2 Dienstgrade überspringen. Die Rottleiter  schlagen dem Vorstand die in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich zur Beförderung stehenden Chargierten eigenverantwortlich vor. Die vorliegenden Beförderungsvorschläge werden nach vorheriger formeller Prüfung sowie einer Bewertung der persönlichen Eignung vom Vorstand entschieden.  Chargierte, die weder ein Wahlamt noch eine Funktion ausüben, erreichen mit dem Dienstgrad „Oberstabszugführer“ den Enddienstgrad ihrer Laufbahn.

Dienstgrade und Beförderungen der Offiziere

Der Dienstgrad eines Offiziers ist grundsätzlich an ein Wahlamt oder einer vom Vorstand übertragenen Funktion gebunden. Darüber hinaus wird die fachliche und menschliche Eignung als Führungskraft vorausgesetzt. Diese obliegt der Beurteilung durch den Stab und Kompaniechefs. Bewertet werden die Fähigkeiten, das Engagement, die Integrität sowie die Identifikation des potenziellen neuen Offiziers. Eine Beförderungden nächsthöheren Dienstgrad ist – bei Vorliegen einer entsprechenden Leistungsbeurteilung grundsätzlich alle 4 Jahre möglich. Die Beurteilung hat immer durch den nächsthöheren Vorgesetzten zu erfolgen. Über Beförderungen im Offiziersgrad entscheidet der Vorstand. Alle bisherigen Offiziere behalten ihren Dienstgrad, sofern sie dem Bataillon auch über die aktive Ausübung eines Amtes hinaus verbunden bleiben. Stadtoffizier kann nur derjenige werden, der mindestens ein Jahr vor dem Beförderungsvorschlag Mitglied im Förderverein des Bürgerbataillons Bückeburg e.V. geworden ist.

Rottlokale

Der Goldene Stern war von 1952 – 1983 Rottlokal des gleichnamigen Rotts. Von 1960 bis 1980 wurde der „Goldene Stern“ an der Scheier Straße bereits in dritter Generation von Helmut und Irmgard Wegener geführt und dann verkauft an den Bremer Gastwirt Helmut Spannhake. Nach dessen Tod wurde das Haus von der Stadt als Asylantenunterkunft bis 1992 genutzt. Nach dem Abriss 2003 wurde es neu erbaut als Seniorenresidenz MediCare Kirschgarten.

1978 und 1980 wurde aufgrund der Enge im Goldenen Stern das benachbarte „Jetenburger Fässchen“ als Rottlokal der Jetenburger genutzt. Heute ist dort die Gaststätte Pinocchio. Ab dem Jahr 1983 wurde im VTB-Sportheim Quartier bezogen. In den Jahren 1993 und 1995 war der Städtische Bauhof Rottlokal der Jetenburger. Seit dem Jahr 1997 wieder der Jetenburger Hof.

Dienstanzug und Ordnung

Wir unterscheiden zwischen dem großen und dem kleinen Dienstanzug.

Großer Dienstanzug:

  • Schwarzer Anzug
  • Schwarzer Zylinder
  • Weißes Hemd mit weißer Fliege
  • Schwarze Schuhe, schwarze Socken
  • Schulterklappen mit entspr. Dienstgradabzeichen

Kleiner Dienstanzug

  • Wie der große jedoch ohne Zylinder und Handschuhe
  • Zusätzlich für Offiziere ab Fähnrich:Eine weiß-rot-blaue Schärpe, getragen zum offenen Sakko.Frack mit  Säbel tragen ausschließlich der Adjutant und der Stadtmajor am linken Revers.Das Abzeichen Förderverein sollte Pflicht für jeden von uns sein oder werden.Am rechten Revers wird das gültige Festabzeichen des jeweiligen Jahres getragen.Unter der linken Brusttasche sind die verliehenen Orden nach Klassen angepinnt.
  • Es gilt Sauberkeit für  die ganze „Uniform“ , für Abzeichen : weniger ist immer mehr, wir sind kein Schützenverein,  sondern eine lockere aber dennoch gepflegte Gemeinschaft mit Tradition und bewegen uns oft in Marschformation zusammen mit der Bundeswehr.